16. Dezember 2022
Der Anschlag in Halle: Kontinuitäten des Antisemitismus und die Folgen für Betroffene
Am 9. Oktober 2019, an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, fand in Halle ein antisemitischer und rassistischer Anschlag statt. Der rechtsextreme Täter versuchte erst, in die Synagoge einzudringen, um dort Menschen zu ermorden. Als dies nicht gelang, ermordete er eine Passantin und einen Besucher eines nahegelegenen Döner-Imbisses und schoss auf der Flucht weitere Menschen an. Dass es keinen adäquaten polizeilichen Schutz für die Synagoge in Halle gab und dass es viel zu lang bis zum Eingreifen der Polizei dauerte, wirft zahlreiche Fragen über die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland auf.
In einer Online-Veranstaltung haben wir mit Überlebenden gesprochen: Welche Folgen hatte der Anschlag für sie, welche für die jüdische Gemeinde? Wie kann Solidarität mit jüdischen Gemeinden, mit den Opfern und ihren Angehörigen aussehen? Wie groß ist die Gefahr von antisemitischer Gewalt in Deutschland? Wie können sich die Kirchen an der kritischen Aufarbeitung des Anschlags beteiligen?
Es war eine sehr berührende Veranstaltung, die die Dringlichkeit des täglichen Einstehens gegen Antisemitismus verdeutlicht hat.
Die Veranstaltung wurde durchgeführt in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus und mit dem Projekt „Demokratie gewinnt!“ der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands.