30. Juni 2025
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„Bene dicere“ – ein altes lateinisches Wort heißt übersetzt: „einem anderen Gutes sagen“ oder „jemanden segnen“. Ich erinnere mich noch gut: Immer, wenn ich morgens aus dem Haus ging, zeichnete mir meine Mutter ein Kreuz auf die Stirn. Dazu sagte sie: „Gott beschütze dich heute!“ Ihr Glaube an den Beistand – an den Segen – Gottes ließ mich getrost in den Tag gehen.
Auch heute noch ist mir dieser Brauch bei meinen, schon erwachsenen Kindern und bei meinem Mann sehr wichtig. Segen, das ist das Aussprechen eines Gebetes für einen anderen. Wenn ich Segen erbitte für jemanden, dann bete ich zu Gott, er möge diesen Menschen vor allem Bösen bewahren.
Der Segen ist auch in der Bibel ein viel zitiertes Thema: Gott erschafft die Welt, die Tiere und die Menschen. Am siebten Tag aber ruht er und er segnet diesen Tag und erklärt ihn für heilig.
Oder diese Stelle: Gott redet mit Mose und Aaron und er sagt ihnen: So sollt ihr die Israeliten segnen, sprecht zu ihnen: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil“.
Der daraus entstandene Spruch „An Gottes Segen ist alles gelegen“ zeugt noch heute von Vertrauen und Zuversicht in Gottes Beistand. Er sagt mir: Ich muss nicht alles allein schaffen, Gott wird mir helfen; vielleicht nicht so, wie ich es mir vorstelle, aber so, wie es gut ist für mich.
Auch Ihnen möchte ich den Segen Gottes zusprechen, sozusagen als einen Heiligen Rückenwind für die kommende Sommer- , Ferien- und Urlaubszeit.
Der Herr segne dich,
er mache dich frei von allem „du musst“ und „man tut“,
von den Erwartungen anderer.
Er gebe dir Glauben und Mut, deinen eigenen Weg zu gehen.
Er behüte dich:
Nie sollst du dich verlassen fühlen
und hilflos den Umständen ausgesetzt.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten
über dir und sei dir gnädig.
Offene Augen und Ohren schenke dir Gott,
dass du seine Wunder jeden Tag erkennst
in all den unscheinbaren Dingen des Alltags.
Frieden gebe er dir,
Ablehnung und Lob anderer Menschen
sollen dich nicht beirren.
Ein Lächeln für jeden deiner Tage schenke er dir,
ein großes Lachen, wenn du dich selbst zu ernst nimmst,
und einen Stern in jeder dunklen Stunde.
Herausforderungen und genügend Ruhe schenke er dir,
neue Ideen und funkende Überraschungen.
Segnend möge er dir nahe sein,
damit du reifen kannst.
Ihre Monika Lazar
Geistliche Beirätin im Vorstand der KEB Sachsen-Anhalt