17. Dezember 2024
Hoher Bedarf an Demokratie-Bildung vs. Auslaufen der Projektförderung im Bundesprogramm „Demokratie leben!“
Anfang Dezember führte das Projekt „KurVe – Kulturelle und religiöse Vielfalt erleben und gestalten“ ein 5-tägiges Seminar rund um das Thema „Religiöse Vielfalt in KiTas“ für angehende Erzieher_innen durch. Einen Schwerpunkt stellte dabei die Auseinandersetzung mit „Antimuslimischem Rassismus“ dar. Erneut – wie in vielen Seminaren vorher – wurde dem Projektteam deutlich, dass zu diesem Themenkomplex nur geringes Wissen bei den jungen Menschen und zeitgleich wenig Problembewusstsein für die Beschäftigung mit diesen Fragestellungen für den eigenen beruflichen Alltag vorhanden sind. Dem Projekt ist es mit viel Zeit und unterschiedlichen Methoden gelungen, die meisten der Teilnehmer_innen für eine (erste) kritische Auseinandersetzung zu öffnen. So sagten u. a. zwei Teilnehmer_innen in der Rückmelderunde: „Mein Interesse ist geweckt! Das, was der Geschichtsunterricht nicht geschafft hat, habt ihr geschafft! Ich will mich mehr mit den Themen beschäftigen. Besonders den Zeitstrahl, wie Rassismus entstanden ist – früher und jetzt – fand ich gut. Ich muss mich definitiv im Vorfeld über meine Zielgruppen informieren, damit ich nicht ins Fettnäpfchen trete.“; „Es war sehr sehr viel… viel neues Wissen – fällt mir schwer, in Worte zu fassen… aber allgemein ist meine Denkweise jetzt anders als vorher.“
Die KEB führte vom 19.07.2021–31.12.2024 erfolgreich das Bundesmodellprojekt „KurVe“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch. Die wichtigen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt aufgreifend, hat die KEB mit einer inhaltlichen Weiterentwicklung einen Antrag für ein neues Projekt beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eingereicht. Das neue Projektvorhaben wurde ohne Benennung von fachlichen Gründen durch das BMFSFJ abgelehnt.
Als KEB setzen wir uns seit vielen Jahren auf kommunaler und Landesebene für Demokratieförderung, Vielfalt und Weltoffenheit und vor allem für die demokratische Bildung junger Menschen ein. Unser Handeln wird maßgeblich auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes im Sinne der Unantastbarkeit der menschlichen Würde und der Förderung von Eigenverantwortlichkeit geleitet. Die KEB will persönliches Wachstum sowie ein solidarisches Miteinander durch Bildungsprozesse ermöglichen und fördern. Ohne staatliche Unterstützung und Förderung ist die gesamtgesellschaftliche Aufgabe jedoch nicht zu bewältigen. Da sich die KEB seit 1999 für Demokratieförderung, Vielfalt und Weltoffenheit einsetzt, ist die KEB nun auf der Suche nach Unterstützer_innen für unsere Anliegen und vor allem anderen Finanzierungsmöglichkeiten. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!
Bildnachweis: Kartenset von Betül Ulusoy